Arbeitstitel: Sprache als ‚Erinnerungsort‘. Individuelle Mehrsprachigkeit als Identitätsstifter der deutschbasierten Minderheiten in der Slowakei und in Bayern
Bearbeiterin: Theresa Stangl, M.A.
Förderzeit: 16.09.2022 – 15.09.2024
Kurzer Inhalt und Ziel:
Auf dem Gebiet der heutigen Slowakei entstanden vermutlich ab dem 12. Jahrhundert drei größere deutsch besiedelte Regionen: Einmal die Spiš/Zips im Osten der Slowakei, in der Mittelslowakei das sogenannte ‚Hauerland‘ und der auf Bratislava/Pressburg konzentrierte Westen. Zu den verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs zählt die systematische Vertreibung und Flucht der deutschbasierten Minderheiten aus ihrer Heimat. Ziel des Dissertationsprojektes ist es, zu zeigen, wie sich im Zuge dessen die individuelle Mehrsprachigkeit und das Verhältnis von Sprache und Identität entwickelt hat. Dafür wird zunächst ein Fragebogen konzipiert, der in Form von sprachbiographischen Interviews Anwendung findet. Es werden Gewährspersonen in Bayern sowie in der Slowakei befragt. Die sich daraus ergebenden Sprachbiographien der individuellen Person werden hinsichtlich identitätsstiftender Faktoren untersucht, wie etwa der Nutzung von Sprache im Familienkreis, in der Schule oder auch in den Medien. Außerdem soll kontrastiv dargestellt werden, inwiefern die sprachliche Identität intergenerationell durch Einflussfaktoren wie Flucht und Vertreibung beeinflusst wird.